AKTIVITÄTEN IM RAHMEN DES STIPENDIENPROGRAMMS
DES MINISTERIUMS FÜR KULTUR UND WISSENSCHAFT DES LANDES NRW


Reisen mit der rollenden Engel der Kulturen-Skulptur in NRW -Städte

Aufgrund der Corona-Pandemie ist es seit Frühjahr 2020 nicht möglich, die tradierten Engel der Kulturen-Aktionen in der Öffentlichkeit durchzuführen, bei denen üblicherweise Hunderte Menschen der jeweiligen Stadt, darunter zahlreiche SchülerInnen, VertreterInnen der verschiedenen Religionsgemeinschaften und der Politik, zusammen kommen und gemeinsam agieren.

Um dennoch auf das Kunstprojekt aufmerksam zu machen und auch, um alternative Umsetzungsmöglichkeiten der Einbringung des Engel der Kulturen in den Stadtraum anzuregen, erfolgte der Besuch von verschiedenen Städten, in denen noch keine Aktionen stattgefunden haben, mit der beweglichen Skulptur - unter den gegebenen Umständen ausschließlich unter freiem Himmel und unter Berücksichtigung der Distanzgebote. Diese Besuche dienten nicht nur dazu, erste Begegnungen ermöglichen, sondern auch, prominente Plätze zu eruieren, dort Fotos zu machen, um bei der späteren Kontaktaufnahme zu Verwaltung und verschiedenen Einrichtungen in der jeweiligen Stadt einen ersten Eindruck vermitteln zu können.

Kunstaktionen mit der rollenden Skulptur fanden statt in Mönchengladbach, Viersen, Siegen, Olpe, Dülmen, Haltern, Coesfeld, Nottuln, Münster, Warendorf, Bad Münstereifel
Beispiele entstandener Fotos:


Mönchengladbach Abteiberg - Münster St. Vitus




Universität SiegenDülmen - Lüdinghauser Tor Bad Münstereifel - Hist. Rathaus


Münster - Historisches Rathaus, Innenstadt


Münster


Mönchengladbach, Innenstadt


Aktion mit der rollenden Skulptur - Tragen einer Kippa





Interaktives Engel der Kulturen-Objekt



Sowohl für die pädagogische Arbeit an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen als auch für einen Austausch unter Familienmitgliedern, FreundInnen, verschiedenen Gruppierungen oder Einrichtungen usw. eignet sich dieses handliche 2-teilige Engel der Kulturen-Objekt aus Karton (11,3 cm). Nach der Gestaltung mit Assoziationen, Wünschen, Gedanken zur Thematik des interkulturellen, interreligiösen Zusammenlebens können unter der Überschrift "Tauscht Euch aus" mit dem Nächsten oder aber auch mit dem weiter Entfernten die inneren Engel getauscht werden. So entsteht nicht nur ein neues Bild, sondern eine besondere Form der Kommunikation.

Flyer >>


Entwurf von miteinander korrespondierenden Engel der Kulturen-Skulpturen

für die beiden Plätze zu Ehren der Städtepartnerschaften in Israel und im Westjordanland
in Bergisch Gladbach

Bergisch Gladbach pflegt seit einigen Jahren Städtepartnerschaften mit Ganey Tikva in Israel und Beit-Jala im Westjordanland. Zu Ehren dieser Städtepartnerschaften wurden 2 Plätze nach diesen Städten genannt. Um auf die besondere Konfliktsituation in dieser Nahost-Region, bei der auch die unterschiedlichen Religionen eine Rolle spielen, einzugehen und auch im Kontext der ausgleichenden Ausrichtung des Projekts Engel der Kulturen entstand die Idee von 2 korrespondierenden Engel der Kulturen-Skulpturen für diese beiden Plätze. Anknüpfend an Engel der Kulturen-Realisierungen, die in der Vergangenheit realisiert wurden - sowohl in Israel (Tel Aviv-Jaffa) als auch im Westjordanland (Tent of Nations bei Bethlehem) - unterstützt diese 2-teilige, sich gegenseitig ergänzende Skulptur auf den beiden Plätzen in Bergisch Gladbach den von den Beteiligten der Städtepartnerschaft gemeinschaftlich formulierten Wunsch, nicht nachzulassen in dem Bemühen um einen gerechten Frieden in der Region, und bringt zum Ausdruck, daß die Menschen in Bergisch Gladbach solidarisch an ihrer Seite stehen.








Entwurf für ein themenbezogenes Parklet


"Ein Parklet ist ein Stadtmöbel auf ehemaligen Parkplatzflächen, das den Menschen mittels Aufbauten mehr öffentlichen Raum zur Verfügung stellt." (wikipedia) Solche Parklets entstehen derzeit in Innenstädten auch als Protest gegen die Allgegenwart von Fahrzeugen. Die Idee war, ein solches Parklet rund um den Engel der Kulturen und das darin wohnende Potential zu gestalten. So entstand der Entwurf eines möblierten öffentlichen Raums, dessen Hauptgestaltungsmerkmal aus einem Wandstück besteht mit einem in Stahl gefaßten Durchbruch in Form des Engel der Kulturen. Einfache Sitzgelegenheiten aus Holz laden zum Verweilen ein, pädagogische Elemente mit Schiebefenstern (außen Frage, innen Antwort) geben auf spielerische Weise Einblicke in die Merkmale der verschiedenen Religionen.



In Kooperation mit der Nürnberger Gemeinde St. Ludwig, der Stadt Nürnberg und weiteren Unterstützern konnte diese Idee bereits im Mai 2021 realisiert werden und so entstand im Stadtteil Gibitzenhof ein sogenannter "Platz der Religionen, der nicht nur als offenes Klassenzimmer zu nutzen ist, sondern auch interessierten BürgerInnen die Möglichkeit gibt, sich mit der Vielfalt der Religionen zu beschäftigen, sich über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.






Interkultureller Corona-Gedenkraum| Entwurf


Ende Februar 2021 sind der Corona-Pandemie in Deutschland bereits über 70.000 Menschen zum Opfer gefallen, weltweit mehr als 2,8 Millionen. Hinter diesen Zahlen stecken ebenso viele Schicksale: langwierige Krankheitsgeschichten, Menschen, die all ihre Kraft verwendet haben, diese Leben zu retten, sowie verzweifelte und trauernde Familien. Um an die vielen Toten zu gemahnen und Angehörigen und Betroffenen einen gemeinsamen Ort des Gedenkens und vielleicht auch einer tröstlichen Kontemplation zu ermöglichen, entstand die Idee eines Corona-Gedenkorts für den öffentlichen Stadtraum. Die Pandemie betrifft Menschen aus allen Kulturen und Angehörige aller Religionen. Das legt für einen solchen Ort der Besinnung eine Gestaltung mit dem Engel der Kulturen nahe.

Modell:


Die Engel der Kulturen-Bodenskulptur ist gefüllt mit weißem Quarzbruch, der in seiner Vielzahl die große Zahl der Toten und Erkrankten zum Ausdruck bringt. Mittig brennt eine Kerze, deren Licht als Hoffnungszeichen sich in den umgebenden, aus dunklem Stahl gefügten Wänden widerspiegelt. Diese Wandflächen ermöglichen zusätzlich eine Beschriftung, beispielsweise mit den aus den Heiligen Schriften oder den Namen der in der jeweiligen Stadt Verstorbenen. Ein Kondolenzbuch liegt auf einem Pult bereit.