Abraham-Karawane| Details

Istanbul - Kulturhaupstadt Europas 2010
(mehr s.u.)

Zum Vergrößern anklicken


Pressemitteilung von Rudi Löffelsend und Agnes Eroglu:

Engel der Kulturen erreichte Asien mit dem Wassertaxi

Landtagspräsidentin Regina van Dinther rollte den „Engel der Kulturen“ auf dem roten Teppich durch Istanbul.

Die Schirmherrin der Abraham Karawane, Landtagspräsidentin Regina van Dinther, ließ es sich nicht nehmen, extra von Düsseldorf nach Istanbul anzureisen, um die geplanten Aktionen des Kunstprojektes „Engel der Kulturen“ in Istanbul zu begleiten. Mit den Aktionen in Istanbul war nach 14-tägiger Tour durch Südosteuropa das Ziel erreicht, alle drei Kulturhauptstädte 2010 Essen, Pécs (Ungarn) und Istanbul real miteinander zu verbinden. Das Projekt wurde erst nach mehr als einjähriger Vorbereitungszeit und nochmaliger Intervention am Anreisetag offizielles Kulturhauptstadtprojekt in Istanbul mit der Auflage, dass das temporäre Sandbild nur auf „natürlichem Boden“ gelegt werden könne und der Ring beim Rollen ebenfalls „respektvollen“ Abstand der Symbole zum Asphalt einhalten müsse. Dies wurde etwas ungewöhnlich und doch auch wieder sehr kreativ durch einen transportablen „roten Teppich“ gewährleistet.
Der „Engel der Kulturen“ ist eine 1,50 m hohe und 100 kg schwere Stahlskulptur (Ringform), die die drei Symbole des Islam, des Judentums und des Christentums (Halbmond, Schild Davids und das Kreuz) in seinem Inneren darstellt. Dieser Ring wurde am 19 Mai, dem „Tag der Jugend und des Sports“ in der Türkei vom Deutschen Generalkonsulat bis zur Hagia Sophia gerollt, begleitet von der Landtagspräsidentin van Dinther sowie einer Schulklasse der Gesamtschule Gelsenkirchen-Ückendorf, der Partnerschule des Büyükcekmece Lisesi in Istanbul.
Auf dieser 6 km langen Strecke, bergauf und bergab, wurde der bekannteste Platz Istanbuls, der Taksim Platz und die berühmte Einkaufsstrasse Istiklal Caddesi durchrollt. Weiter gerollt wurde über die alte Galatabrücke, vorbei an der Sultan Ahmed Moschee, bis in den Gülhane Park, unterhalb der Hagia Sophia. Dabei wurde die etwas versteckt liegende Franziskaner Kirche in Beyoglu besucht sowie auch das Jüdische Museum unterhalb des Galataturms.
Im Gülhane Park wurde das temporäre Sandbild „Engel der Kulturen“ gelegt unter den Augen vieler interessierter Istanbuler Bürger. Auch das Rollen des Rings durch Beyoglu erfuhr sehr viel Aufmerksamkeit. Man kam mit vielen direkt ins Gespräch und hatte das Gefühl, dass das Symbol in Istanbul gut verstanden und auch gern als Kunstaktion angenommen wurde.
Am Tag zuvor wurde der Ring auf dem roten Teppich durch das Künstlerviertel Ortaköy gerollt und geriet mitten in Dreharbeiten zu einem „Bollywood“ – Film. Auch die indische Filmcrew war sehr interessiert an der Thematik des Kunstprojekts. Hier in Ortaköy ging der größte Wunsch des Künstlerpaares Gregor Merten und Carmen Dietrich in Erfüllung: mit einem Wassertaxi wurde der Ring von der europäischen Seite Istanbuls auf die asiatische Seite transportiert, bei hohem Wellengang an diesem Tag auf dem Bosporus.
Abschließend wurde an dem Istanbuler Gymnasium „Büyükcekmece Lisesi“ die Bodenintarsie „Engel der Kulturen“ verlegt. Damit wurden die drei Kulturhauptstädte auch durch jeweils eine Bodenintarsie real verbunden. Die Intarsie wurde zu Füßen der Atatürkbüste auf dem Schulgelände unter Mithilfe von Schuldirektor Erdogan Bakir und Bürgermeister Bayram Ali Üner in den Boden gelassen. Direktor Bakir betonte, dass „die verschiedenen Kulturen der Welt alle ein gemeinsames Ziel haben: das friedliche Miteinander“.
Delegationen der Gruppe besuchten einzelne Religionsvertreter, wie den Il Müftülügü (Vorsitzender der Islam. Gemeinde in Istanbul), den Griech.-Orthodoxen Patriarchen in Istanbul sowie auch die Repräsentanz der Jüdischen Gemeinde. Im Unterschied zu allen anderen bisher besuchten Städten, war es in Istanbul leider nicht möglich, ein temporäres Sandbild vor den verschiedenen Gotteshäusern zu legen. Auch die Genehmigung des Oberbürgermeisters für diese Aktion ist bis heute nicht offiziell ausgesprochen worden. Die deutsche Generalkonsulin Brita Wagener empfing die Gruppe und die Landtagspräsidentin zu einem ausführlichen Hintergrundgespräch in ihrer Residenz.
Seit dem 20 Mai 2010 ist die Abraham-Karawane auf dem Weg zurück nach Essen und wird dabei noch die Städte Sofia, Belgrad, Banja Luka, Bosanska Dubica, Maribor und noch einmal Augsburg besuchen. Sie wird am 31. Mai in Essen zurück erwartet.