Abraham-Karawane | Details
Hier die PRESSEMITTEILUNG des Evangelischen Kulturbüros Ruhr.2010 vom Freitag, 16. April 2010:
Abraham-Karawane verbindet die Kulturhauptstädte Essen, Pécs und Istanbul
Der "Engel der Kulturen" geht auf Reisen: Vom 3. bis 31. Mai wird das interreligiöse Kunstprojekt von Gregor Merten und Carmen Dietrich die Kulturhauptstädte Essen, Pécs und Istanbul im Rahmen einer "Abraham-Karawane" miteinander verbinden.
Der offizielle Startschuss für die Abraham-Karawane, die das Eintreten für Toleranz symbolisieren und den friedlichen Dialog der Religionen fördern will, fällt am 20. April um 16 Uhr auf dem Essener Salzmarkt. Die Präsidentin des Landtags von Nordhrein-Westfalen, Regina van Dinther, der türkische Botschafter Ali Ahmet Acet und Essens Oberbürgermeister Reinhard Pass haben ihre Mitwirkung bereits zugesagt; zu den weiteren Teilnehmern zählen Dr. Jürgen Cleve, Stadtdechant der Katholischen Kirche in Essen, Irmenfried Mundt, Superintendent des Kirchenkreises Essen, Jewgenij Budnitzkij, Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Essen, und Mehmet Ucmus, Religionsattaché am Türkischen Generalkonsulat in Essen. Maßgeblich mitgetragen wird das Projekt auch vom Kulturbüro Ruhr.2010 der Evangelischen Kirchen in Nordrhein-Westfalen und vom Beauftragten für die Kulturhauptstadt des Bistums Essen.
Zahlreiche Zwischenstopps dank vielfältiger Unterstützung
Auf dem Weg von Essen über Pécs nach Istanbul und zurück sind Zwischenstopps in den Städten Augsburg, Tuzla, Sarajevo, Kraljevo, Skopje, Thessaloniki, Sofia, Belgrad, Dubica, Banja Luca und Ljubljana geplant. Weil der Dialog und das friedliche Zusammenleben der Religionen in einigen der Länder, durch die die Abraham-Karawane führt, nicht frei von Belastungen ist, waren zahlreiche Absprachen zu treffen: So haben sich etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel und der mazedonische Staatspräsident Dr. Gjorge Ivanov für die Durchführung des Projekts eingesetzt. Auch die aktive Unterstützung durch das "Institute For European Affairs (INEA)", das von Professor Dr. Jürgen Gramke geleitet wird, war überaus hilfreich. So ist die Veranstaltung am 20. April auch ein Teil des Botschafterforums, das INEA an diesem Tag in den Räumen der Hauptverwaltung der Sparkasse Essen durchführen wird.
Weitere Empfehlungen haben die Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, der amtierende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, der Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordhrein-Westfalen, Armin Laschet, und Professor Dr. Ekmeleddin Ihsanoylu, Secretary General of the Organization of the Islamic Conference (OIC) ausgesprochen. Zu den wichtigsten Unterstützern zählen kirchliche Institutionen wie der Caritas-Verband im Bistum Essen. Finanziert wird die rund 30.000 Euro teure Abraham-Karawane allein durch Spenden, die von verschiedenen Unternehmen und Einrichtungen stammen.
Der "Engel der Kulturen"
Der "Engel der Kulturen" ist ein interreligiöses Kunstobjekt, das die bildenden Künstler Gregor Merten und Carmen Dietrich aus Burscheid geschaffen haben: Ein rund 1,50 Meter hohes und etwa 100 Kilogramm schweres Rad aus Stahl trägt im Innern die Symbole der drei abrahamschen Religionen in sich - Davidstern, Kreuz und Halbmond. Bei Betrachtung des Kreises erwächst darin der Umriss des "Engels der Kulturen" als Symbol der Gemeinsamkeit und des gegenseitigen Respekts. Am 9. November 2008 rollte das Rad erstmals durch Köln; im Mai 2009 machte es sich auf den Weg nach Essen und von dort aus weiter in verschiedene Städte des Ruhrgebiets. Überall dort, wo das Rad Station macht, entsteht unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Kulturen und Religionen eine temporäres Bild des "Engels der Kulturen", indem die Skulptur auf die Seite gelegt , mit weißem Quarzsplitt gefüllt und hinterher mit Hilfe von Schwerlastmagneten wieder aufgestellt wird. Parallel dazu wird eine weitere, kleinere Intarsie ausgebrannt, die dauerhaft im Boden der jeweils nächsten Station verlegt wird: Durch die Weiterreichung wollen die Initiatoren des Projekts zu gesellschaftlichem Handeln motivieren. Im Ruhrgebiet wurden bislang zehn Schulen offizielle Partner des Projekts; über zehntausend Schülerinnen und Schüler nahmen den Angeben der Initiatoren zufolge bereits an den verschiedenen Aktionen zum "Engel der Kulturen" teil. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 20. April auf dem Salzmarkt wird vor dem Haus der Evangelischen Kirche eine Bodenintarsie verlegt, die unter Beteiligung von palästinensischen, israelischen und türkischen Schülerinnen und Schülern entstanden ist; anschließend werden entsprechende Intarsien für die Städte Pécs und Istanbul ausgebrannt.
Engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Essen und dem Ruhrgebiet, Christen, Muslime und Juden werden den "Engel der Kulturen" auf seinem Weg nach Pécs und Istanbul begleiten. "Nach den wochenlangen Vorbereitungen sind wir nun einfach neugierig, welche Erfahrungen wir auf unserem Weg sammeln werden", erklären die beiden Künstler, Gregor Merten und Carmen Dietrich. "Die Medien berichten viel und mitunter auch sehr widersprüchlich über die Situation der Glaubensgemeinschaften in den Ländern, durch die unsere Abraham-Karawane führen wird. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um uns selbst ein Bild zu verschaffen - und die Menschen aus den verschiedenen Religionen miteinander ins Gespräch zu bringen." Am Montag, 3. Mai, wird der "Engel der Kulturen" zwischen 9 und 10 Uhr auf dem Platz zwischen der Essener Marktkirche und der Anbetungskirche St. Johann auf einen Laster verladen und zu seiner ersten Etappe nach Augsburg aufbrechen.
Hinweise für die Redaktionen
Zu einer Berichterstattung laden die Organisatoren herzlich ein! Rückfragen beantworten vorab: Gregor Merten und Carmen Dietrich, Telefon 0 21 74 / 78 02 58 und 0177 / 238 82 92, und Pfarrer Willi Overbeck, Kulturhauptstadt-Beauftragter des Kirchenkreises Essen. Infos und Fotos im Internet: www.engel-der-kulturen.de.
______________ Stefan Koppelmann Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ______________